
Lido di Venezia – Entspannung, Idylle und italienisches Flair
Sobald man in Lido di Venezia aus der Vaporetto-Station tritt, setzt der Urlaubsmodus ein. Die ruhige Atmosphäre und die idyllische Umgebung verzaubern sofort. Unsere Reise beginnt mit einem Spaziergang zur Villa Ines, die unser Zuhause für die nächsten Tage sein wird. Da wir noch ortsunkundig sind, verlaufen wir uns ein paar Mal – doch das ist kein Nachteil. Stattdessen entdecken wir charmante Seitengassen, die uns erste Einblicke in das besondere Flair dieser Insel geben.

Schon bald wird klar: Lido ist ganz anders als die Altstadt von Venedig. Hier gibt es weit weniger Touristen. Besonders auffällig wird das, als wir später mit dem Bus nach Alberoni – dem südlichsten Teil der Insel – fahren. Schnell bemerken wir, dass hier fast ausschließlich Italienisch gesprochen wird. Genau dieses authentische Gefühl macht Lido so besonders: 100 % Italien.
Ankunft in der Villa
Nach einiger Zeit finden wir schließlich unsere Villa. Begrüßt werden wir von einem weißen Pudel, der lautstark sein Revier verteidigt. Kaum haben wir das Tor passiert, empfängt uns eine junge Dame herzlich und bietet uns sofort etwas zu trinken an – eine willkommene Geste an diesem heißen Herbsttag.
Unser Zimmer überrascht uns: Es wirkt moderner als viele Hotels in der Altstadt Venedigs, die oft mit ihrem kitschigen Charme und prunkvollen Farben aufwarten. Hier hingegen dominiert schlichte Eleganz, was uns sofort gefällt.




Erkundung von Lido di Venezia
Wir entscheiden uns, die Insel zu erkunden. Nach einiger Zeit gelangen wir auf die Hauptstraße der Insel, die wir spontan „Touristenstraße“ nennen – Gran Viale. Rechts und links reihen sich kleine Shops, Restaurants und Eisdielen aneinander. Am Ende der Straße erreichen wir den Strand Bluemoon.




Es ist erstaunlich warm für den Herbst, sodass einige Mutige noch im Wasser schwimmen. Wir spazieren den Strand entlang, der sich immer weiter ausdehnt und zunehmend ruhiger wird. Nach einiger Zeit begegnen wir nur noch wenigen Menschen – ein paar Jugendliche, die auf ihren Decken Musik hören und plaudern, oder vereinzelt Spaziergänger mit ihren Hunden.



Unser Weg führt uns weiter vorbei an historischen Gebäuden wie dem ehemaligen Grand Hotel des Bains, das einst ein luxuriöser Treffpunkt für die High Society war, und dem Casino von Lido. Nach etwa 1,5 km entscheiden wir uns, unsere Füße im Wasser zu waschen und über die Straßen zurückzugehen.

Hier, in der Gegend um das Marea Hotel Petit Palais, wird es zunehmend ruhiger. Es ist bereits kurz vor 18 Uhr, und die Sonne steht tief am Horizont. Wir spazieren die Via Andrea Calmo entlang und überqueren die Insel auf die andere Seite. Hier bietet sich uns ein atemberaubender Blick auf den Sonnenuntergang. Besonders schön ist der Ausblick von der Ponte delle Quattro Fontane, einer kleinen Brücke mit Blick auf die Wasserstraße. Nach einer kurzen Pause geht es zurück zu unserer Villa.





Alberoni – Das versteckte Paradies?
Ein Jahr später kehren wir im Herbst erneut nach Lido zurück und unternehmen diesmal eine Busfahrt nach Alberoni, dem südlichsten Teil der Insel. Da die Hauptsaison vorbei ist, sind kaum Menschen unterwegs. Auf dem Weg von der Busstation zum Strand passieren wir ein verlassenes Hotel mit eingeschlagenen Fenstern – ein faszinierender Lost Place.

Am Strand angekommen, stellen wir fest: Wir sind fast die Einzigen hier, bis auf ein weiteres Pärchen. Die Dame aus unserer Unterkunft hatte uns diesen Ort als „Paradies“ empfohlen. Vielleicht liegt es an der unberührten Natur, den Dünen und der Abgeschiedenheit. Heute jedoch ist es windig, einsam – und von vielen Mücken bevölkert. Im Sommer könnte es hier sicher ganz anders aussehen, mit mehr Leben und angenehmeren Bedingungen.




Fazit: Lido di Venezia – Ein Geheimtipp für Ruhesuchende
Lido di Venezia bietet eine perfekte Mischung aus Entspannung, italienischem Flair und einem Hauch von Nostalgie. Wer Venedig liebt, aber dem touristischen Trubel entkommen möchte, findet hier eine wunderbare Alternative. Ob Spaziergänge am Strand, historische Entdeckungen oder einfach das Genießen der italienischen Gastfreundschaft – Lido hat viel zu bieten, besonders in der Nebensaison.
Für uns steht fest: Es war nicht unser letzter Besuch auf dieser einzigartigen Insel.

